Henrike Voigtländer schließt ihre Promotion zu „Sexismus als sozialer Praxis“ in DDR-Industriebetrieben ab

18.11.2022

Henrike Voigtländer hat am 8. November 2022 ihre Dissertationsschrift „Geschlecht, Sexualität und Herrschaft in DDR-Industriebetrieben von 1965 bis 1989“ an der Technischen Universität Dresden erfolgreich verteidigt. Die Betreuer*innen Prof. Dr. Thomas Lindenberger (Hannah-Arendt-Institut/Technische Universität Dresden) und Prof. Dr. Dorothee Wierling (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg) vergaben magna cum laude für die Studie. Die Begutachter*innen lobten den innovativen und ambitionierten Ansatz der Arbeit, mit dem ein „mutiger Beitrag zur Sozial- und Geschlechtergeschichte“ entstanden sei.

Das Dissertationsprojekt erkundet, wie sich Sexismus im Arbeitsalltag von Industriebetrieben als soziale Praxis in Rede- und Handlungsweisen und im Austausch mit den dort implementierten Maßnahmen zur Frauenförderung reproduzierte. Anhand von mikrohistorischen Fallstudien zu den Betrieben VEB Leuna-Werke und dem VEB Carl Zeiss Jena zeichnet Voigtländer mit Geschlechtszugehörigkeiten verknüpfte informelle Herrschafts- und Machtverhältnisse und von Sexualität und Sexismus geprägte Sozialbeziehungen verschiedener betrieblicher Akteur*innen nach. Zudem zeigt sie, wie das Postulat der Gleichberechtigung Frauen Handlungs- und Ermächtigungsspielräume innerhalb eines von vornherein strikt begrenzten Kräftefeldes eröffnete. Voigtländer untersucht die im Betrieb vielen, miteinander verknüpften Dimensionen sozialer Ungleichheit und arbeitet dabei heraus, welche Herrschaftspraktiken auf die spezifischen Herrschafts- und Machtverhältnisse in der DDR und welche auf die „longue durée“ des Patriarchats zurückzuführen sind.

Henrike Voigtländer forschte als assoziierte Doktorandin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in Abteilung I "Kommunismus und Gesellschaft" und affiliierte Forscherin / Doktorandin am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V.

 

News

Henrike Voigtländer schließt ihre Promotion zu „Sexismus als sozialer Praxis“ in DDR-Industriebetrieben ab

18.11.2022

Henrike Voigtländer hat am 8. November 2022 ihre Dissertationsschrift „Geschlecht, Sexualität und Herrschaft in DDR-Industriebetrieben von 1965 bis 1989“ an der Technischen Universität Dresden erfolgreich verteidigt. Die Betreuer*innen Prof. Dr. Thomas Lindenberger (Hannah-Arendt-Institut/Technische Universität Dresden) und Prof. Dr. Dorothee Wierling (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg) vergaben magna cum laude für die Studie. Die Begutachter*innen lobten den innovativen und ambitionierten Ansatz der Arbeit, mit dem ein „mutiger Beitrag zur Sozial- und Geschlechtergeschichte“ entstanden sei.

Das Dissertationsprojekt erkundet, wie sich Sexismus im Arbeitsalltag von Industriebetrieben als soziale Praxis in Rede- und Handlungsweisen und im Austausch mit den dort implementierten Maßnahmen zur Frauenförderung reproduzierte. Anhand von mikrohistorischen Fallstudien zu den Betrieben VEB Leuna-Werke und dem VEB Carl Zeiss Jena zeichnet Voigtländer mit Geschlechtszugehörigkeiten verknüpfte informelle Herrschafts- und Machtverhältnisse und von Sexualität und Sexismus geprägte Sozialbeziehungen verschiedener betrieblicher Akteur*innen nach. Zudem zeigt sie, wie das Postulat der Gleichberechtigung Frauen Handlungs- und Ermächtigungsspielräume innerhalb eines von vornherein strikt begrenzten Kräftefeldes eröffnete. Voigtländer untersucht die im Betrieb vielen, miteinander verknüpften Dimensionen sozialer Ungleichheit und arbeitet dabei heraus, welche Herrschaftspraktiken auf die spezifischen Herrschafts- und Machtverhältnisse in der DDR und welche auf die „longue durée“ des Patriarchats zurückzuführen sind.

Henrike Voigtländer forschte als assoziierte Doktorandin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in Abteilung I "Kommunismus und Gesellschaft" und affiliierte Forscherin / Doktorandin am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V.

 

News