
David Spreen
University of Michigan, USA
E-Mail: dspreen [at] umich.edu
Projekt
Maoism in Cold War Germany: The Making of a Postcolonial Far Left
Meine Arbeit behandelt Maoismus in Westdeutschland als ‘Mikrokosmos’ für die sich überschneidenden transnationalen Kontexte des Kalten Krieges, der Dekolonisierung, und weitreichenden sozialen und kulturellen Transformationen der Nachkriegszeit. Die Spaltungen in der internationalen kommunistischen Bewegung sowie die Effekte der Dekolonisierung hatten direkten Einfluss auf die Linke in Westdeutschland und ihr Verhältnis zu beiden Staaten des geteilten Deutschlands. In diesem Sinne greift meine Dissertation in die Historiographie über die Neue Linke ein, die den transnationalen Charakter der Neuen Linken immernoch weitgehend ignoriert. Jedoch geht es nicht nur darum, die Geschichte der Nachkriegslinken zu korrigieren, sondern auch um jegliche Umstände, die die ausländische und deutsche Maoisten im Speziellen zum Objekt parlamentarischer Debatten, betriebspolitischer Ängste, und polizeilicher und geheimdienstlicher Operationen machten. So wurden die Anhänger Maoistischer Gruppierungen in Westdeutschland Gegenstand von Verbotsverfahren und Berufsverboten und in Ostdeutschland zur Bedrohung staatstragender Ideologie. Damit wird beleuchtet wie die Spaltungen der internationalen kommunistischen Bewegung sich konkret auf das politische Leben des geteilten Deutschlands auswirkten.