
Marina Koreneva
E-Mail: marinakoreneva7 [at] gmail.com
Projekt
Das Sowjetische Erbe in der postsowjetischen Filmkunst: Alexander Sokurov und seine „historische“ Filme
Das Projekt widmet sich dem Werk von Alexander Sokurov, der sich in seinen Spiel-und Dokumentarfilmen konsequent mit der russischen Geschichte beschäftigt und eine künstlerische „Gegengeschichte“ erschafft, die sich weder mit dem sowjetischen Kanon der Geschichtsschreibung noch mit dem gegenwärtigen offiziellen Kanon vereinbart und somit beide in Frage stellt und radikal umwertet. Im Mittelpunkt der Filme von Sokurov stehen die russischen Machthaber mit ihren Machtgier und Größenwahn, die zum inneren Antrieb der historischen Ereignisse werden, wie dies am Beispiel von Lenin und Stalin und deren europäischen „Doppelgänger“ Hitler und Mussolini vom Filmemacher gezeigt wird, immer im Hinblick auf aktuelle politische Entwicklungen Russlands.
Ziel des Projekts ist es, den Weg vom Dokument zum Mythos und weiter zur Entmythologisierung zu verfolgen und künstlerische Mittel zu erforschen, die dem Regisseur erlauben, seine von Goethe übernommene Hauptbotschaft „Die Unglücklichen sind gefährlich“ umzusetzen wie auch psychologische Hintergründe der Machtbesessenheit aufzudecken. Dies um dem Zuschauer eine «subjektive Geschichte» darzubieten, die nicht nur den Gegenpol der «objektiven Geschichte» darstellt, sondern auch die vermeintliche Objektivität der offiziellen Geschichtsschreibung hinterfragft und angesichts der Manipulierbarkeit der Letzteren (in der UdSSR und in dem heutigen Russland) den Anspruch auf Alleingültigkeit erhebt.
Dr. Marina Koreneva forscht während ihres Gastaufenthalts am ZZF Potsdam in der Abteilung "Kommunismus und Gesellschaft"./
Dr. Marina Koreneva is researching in the department "Communism and Society" during his stay at the ZZF Potsdam.