Sind Hausbesetzungen Geschichte? Die Mainzer Straße 1990 bis heute

Vortrag & Diskussion
Datum: 06.02.2023
Ort: Berlin

Beginn: 19 Uhr
Eintritt: 4 Euro

Veranstalter: Schwules Museum Berlin, ZZF Potsdam und das Forellenquintett/Foundation between Bridges

Die Mainzer Straße in Berlin-Friedrichshain steht als Symbol für die Welle von Hausbesetzungen, die im Frühjahr und Sommer 1990 die östliche Stadthälfte erfasste. In zwölf besetzten Häusern lebten unterschiedlichste politische Gruppierungen miteinander. Es gab ein Frauen- und Lesben-Haus, ein Sponti-Haus mit eigenem Späti und den legendären Tuntentower mit der Schwulenkneipe „Forellenhof“ im Erdgeschoss. Die Besetzer:innen einte der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben jenseits gesellschaftlicher Konformität. Doch je stärker sich die deutsche Vereinigung am Horizont abzuzeichnen begann, desto mehr verschlechterte sich die Perspektive, langfristig in den Häusern bleiben zu können. Im November 1990 wurde die Mainzer Straße gegen erbitterten Widerstand geräumt.

Heute ist die Mainzer Straße zum Mythos geworden. Kaum ein Jahrestag vergeht, ohne Presseartikel, die an die gewaltsame Räumung von damals erinnern. Zeitgenoss:innen verarbeiten die Erlebnisse in Büchern oder Ausstellungen, und auch die Geschichtswissenschaft nimmt sich mehr und mehr dem Thema an.

Doch wie weit ist diese Vergangenheit entfernt? Und was hat sie mit uns heute noch zu tun? Was sagt uns die Auseinandersetzung mit den Hausbesetzungen über die deutsch-deutsche Vereinigung 1990? Und wie ist es für die Zeitzeug:innen, wenn ihre Erlebnisse zum Gegenstand der Geschichtsschreibung werden?

Nach einem Kurzvortrag von Tom Koltermann und Jakob Saß (Historiker; beide ZZF Potsdam) diskutieren die Autor:innen des Buches „Traum und Trauma. Die Besetzung und Räumung der Mainzer Straße 1990 in Ost-Berlin“ mit Andrej Holm (Autor, Ex-Hausbesetzer, Stadtsoziologe; Humboldt-Universität zu Berlin), Bastian Krondorfer (Bewohner Tuntenhaus Forellenhof 1990, Kurator), Jakob Mühle (Historiker; ZZF), Katrin Girgensohn (Ex-Hausbesetzerin, Professorin für Schreibwissenschaft; SRH Berlin) und Anette Klumb (Historikerin; Mainzer-Straßen-Archiv); Moderation: Christine Bartlitz (Historikerin; ZZF Potsdam).

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Tuntenhaus Forellenhof 1990: Der kurze Sommer des schwulen Kommunismus“ (1.7.2022-13.2.2023) im Schwulen Museum statt, die vorher besucht werden kann. Der Eintritt kostet 4 €.

Die Pressemitteilung des ZZF zur Neuerscheinung des Buches "Traum und Trauma. Die Besetzung und Räumung der Mainzer Straße 1990 in Ost-Berlin" finden Sie hier.

Veranstaltungsort

Schwules Museum
Lützowstraße 73
10785 Berlin

Kontakt und Anmeldung

Schwules Museum
Lützowstraße 73
10785 Berlin

Tel.: +49 (0)30 69 59 90 50
kontakt [at] schwulesmuseum.de

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Veranstaltungen

Sind Hausbesetzungen Geschichte? Die Mainzer Straße 1990 bis heute

Vortrag & Diskussion
Datum: 06.02.2023
Ort: Berlin

Beginn: 19 Uhr
Eintritt: 4 Euro

Veranstalter: Schwules Museum Berlin, ZZF Potsdam und das Forellenquintett/Foundation between Bridges

Die Mainzer Straße in Berlin-Friedrichshain steht als Symbol für die Welle von Hausbesetzungen, die im Frühjahr und Sommer 1990 die östliche Stadthälfte erfasste. In zwölf besetzten Häusern lebten unterschiedlichste politische Gruppierungen miteinander. Es gab ein Frauen- und Lesben-Haus, ein Sponti-Haus mit eigenem Späti und den legendären Tuntentower mit der Schwulenkneipe „Forellenhof“ im Erdgeschoss. Die Besetzer:innen einte der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben jenseits gesellschaftlicher Konformität. Doch je stärker sich die deutsche Vereinigung am Horizont abzuzeichnen begann, desto mehr verschlechterte sich die Perspektive, langfristig in den Häusern bleiben zu können. Im November 1990 wurde die Mainzer Straße gegen erbitterten Widerstand geräumt.

Heute ist die Mainzer Straße zum Mythos geworden. Kaum ein Jahrestag vergeht, ohne Presseartikel, die an die gewaltsame Räumung von damals erinnern. Zeitgenoss:innen verarbeiten die Erlebnisse in Büchern oder Ausstellungen, und auch die Geschichtswissenschaft nimmt sich mehr und mehr dem Thema an.

Doch wie weit ist diese Vergangenheit entfernt? Und was hat sie mit uns heute noch zu tun? Was sagt uns die Auseinandersetzung mit den Hausbesetzungen über die deutsch-deutsche Vereinigung 1990? Und wie ist es für die Zeitzeug:innen, wenn ihre Erlebnisse zum Gegenstand der Geschichtsschreibung werden?

Nach einem Kurzvortrag von Tom Koltermann und Jakob Saß (Historiker; beide ZZF Potsdam) diskutieren die Autor:innen des Buches „Traum und Trauma. Die Besetzung und Räumung der Mainzer Straße 1990 in Ost-Berlin“ mit Andrej Holm (Autor, Ex-Hausbesetzer, Stadtsoziologe; Humboldt-Universität zu Berlin), Bastian Krondorfer (Bewohner Tuntenhaus Forellenhof 1990, Kurator), Jakob Mühle (Historiker; ZZF), Katrin Girgensohn (Ex-Hausbesetzerin, Professorin für Schreibwissenschaft; SRH Berlin) und Anette Klumb (Historikerin; Mainzer-Straßen-Archiv); Moderation: Christine Bartlitz (Historikerin; ZZF Potsdam).

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Tuntenhaus Forellenhof 1990: Der kurze Sommer des schwulen Kommunismus“ (1.7.2022-13.2.2023) im Schwulen Museum statt, die vorher besucht werden kann. Der Eintritt kostet 4 €.

Die Pressemitteilung des ZZF zur Neuerscheinung des Buches "Traum und Trauma. Die Besetzung und Räumung der Mainzer Straße 1990 in Ost-Berlin" finden Sie hier.

Veranstaltungsort

Schwules Museum
Lützowstraße 73
10785 Berlin

Kontakt und Anmeldung

Schwules Museum
Lützowstraße 73
10785 Berlin

Tel.: +49 (0)30 69 59 90 50
kontakt [at] schwulesmuseum.de

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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