Rechtsextremismus als Gegenstand der Zeitgeschichte

Öffentlicher Workshop
Datum: 01.02.2019
Ort: Potsdam

Extrem rechtes Denken und Handeln war stets ein Teil der deutschen Zeitgeschichte nach 1945. Gleichwohl steckt die zeithistorische Erforschung dieses Phänomens noch in den Kinderschuhen, und zwar sowohl was empirische Studien angeht, als auch in Bezug auf konzeptionelle Überlegungen.

Vor diesem Hintergrund setzt sich der Workshop zum Ziel, nicht nur das Phänomen des Rechtsextremismus selbst, sondern auch seine politische und wissenschaftliche Konstruktion als Gegenstand für die Zeitgeschichtsforschung zu umreißen: Welche Ausprägungen und Entwicklungslinien lassen sich in der extremen Rechten ausmachen? Wie definierten staatliche, gesellschaftliche und wissenschaftliche Akteurinnen und Akteure „Rechtsradikalismus“, „Rechtsextremismus“, „Rechtspopulismus“ usw. in der Vergangenheit? Welche anderen Begriffe wurden gebraucht, um das Phänomen zu umreißen? Wie können diese hergebrachten Deutungen für die Forschung heute nutzbar gemacht werden? Welche Impulse können andere Teildisziplinen geben, bspw. die Frauen- und Geschlechtergeschichte, die historische Nationalismusforschung sowie Forschungen zu Rassismus?

Das zweite Ziel des Workshops besteht in der interdisziplinären Vernetzung, über die Grenzen der Zeitgeschichte hinaus. Daher richtet sich die Einladung nicht nur an Zeithistoriker/innen, sondern auch an Forschende anderer Fachdisziplinen mit entsprechenden Arbeitsschwerpunkten sowie an Expert/innen in nicht-akademischen Einrichtungen. Im Anschluss an den Workshop wird die Gründung eines Interdisziplinären Arbeitskreises Historische Rechtsextremismusforschung (Arbeitstitel) diskutiert. Im Idealfall wird der Workshop also nur den Anfang einer gemeinsamen Debatte bilden.

Anmeldung: Aufgrund der begrenzten Platzkapazität ist eine Anmeldung zur Veranstaltung nicht mehr möglich.

 

Workshop Programm, Stand: 16.01.2019 (pdf)

PROGRAMM

9.00 Uhr | Ankommen

9.15 Uhr | Begrüßung
Prof. Dr. Frank Bösch, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Einführung »Normalfall« Neonazi – Oder: Gibt es eine zeithistorische Rechtsextremismusforschung?
Yves Müller, M.A., Universität Hamburg

10.00 Uhr | PANEL I: GEFAHR VON RECHTS UND INNERE SICHERHEIT

Die Gefahr von rechts in der frühen Bundesrepublik
Dr. Dominik Rigoll, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Opposition und Staatskatastrophe - juristische Geschichtsdeutung am Beispiel des SRP-Verbots 1952
Sarah Schulz, M.A., Universität Kassel

Moderation: Priv. Doz. Dr. Gideon Botsch, Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam

11.30 Uhr Kaffepause

12.00 Uhr | PANEL II: POLITIK UND KULTUR DER EXTREMEN RECHTEN

„Ausländerstopp – damit wir eine Zukunft haben!“ Die extreme Rechte Westdeutschlands im Vorfeld der Asyldebatte
Julia Kleinschmidt, M.A. Georg-August-Universität Göttingen

Rechtsrock – Zur Geschichte einer Kultur der extremen Rechten am Beispiel des Landes Brandenburg
Dr. Christoph Schulze, Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam

Moderation: Prof. Dr. Esther Lehnert, Alice Salomon Hochschule Berlin

13.30 Uhr | Mittagspause

14.30 Uhr | PANEL III: RECHTSEXTREMISMUS UND POLITISCHE BILDUNG

Der Neonazi im Comic-Strip. Über Graphic Novels in der historisch-politischen Bildung
Dr. Anke Hoffstadt, Fachhochschule Bielefeld

„Asoziale“, „Negativ-Dekadente“ und „Skinny-Bräute“: Rechtsextreme Frauen in der DDR erforschen und ausstellen
Henrike Voigtländer, M.A., Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Moderation: Prof. Dr. Fabian Virchow, Hochschule Düsseldorf

16.00 Uhr Kaffepause

16.30 Uhr | Gemeinsame Diskussion über die Gründung eines Interdisziplinären Arbeitskreises Historische Rechtsextremismusforschung (Arbeitstitel)

Moderation: Dr. Sebastian Bischoff, Universität Paderborn

19.00 Uhr | Ende

 

TAGUNGSBERICHTE

Veranstaltungsort

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Großer Seminarraum
Am Neuen Markt 9d
14467 Potsdam

Kontakt und Anmeldung

Yves Müller
Universität Hamburg, Fachbereich Geschichte
Überseering 35 #5
22297 Hamburg
+49 40 42838-2584
yves.mueller [at] uni-hamburg.de

Kontakt für das ZZF Potsdam:
Dr. Dominik Rigoll
Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam
rigoll [at] zzf-potsdam.de

Veranstalter:

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam
Forschungssschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus, FH Düsseldorf
Fachbereich Geschichte, Universität Hamburg
Arbeitsbereich Zeitgeschichte am Historischen Institut der Universität Paderborn

gefördert durch die Stiftung Zeitlehren

Veranstaltungen

Rechtsextremismus als Gegenstand der Zeitgeschichte

Öffentlicher Workshop
Datum: 01.02.2019
Ort: Potsdam

Extrem rechtes Denken und Handeln war stets ein Teil der deutschen Zeitgeschichte nach 1945. Gleichwohl steckt die zeithistorische Erforschung dieses Phänomens noch in den Kinderschuhen, und zwar sowohl was empirische Studien angeht, als auch in Bezug auf konzeptionelle Überlegungen.

Vor diesem Hintergrund setzt sich der Workshop zum Ziel, nicht nur das Phänomen des Rechtsextremismus selbst, sondern auch seine politische und wissenschaftliche Konstruktion als Gegenstand für die Zeitgeschichtsforschung zu umreißen: Welche Ausprägungen und Entwicklungslinien lassen sich in der extremen Rechten ausmachen? Wie definierten staatliche, gesellschaftliche und wissenschaftliche Akteurinnen und Akteure „Rechtsradikalismus“, „Rechtsextremismus“, „Rechtspopulismus“ usw. in der Vergangenheit? Welche anderen Begriffe wurden gebraucht, um das Phänomen zu umreißen? Wie können diese hergebrachten Deutungen für die Forschung heute nutzbar gemacht werden? Welche Impulse können andere Teildisziplinen geben, bspw. die Frauen- und Geschlechtergeschichte, die historische Nationalismusforschung sowie Forschungen zu Rassismus?

Das zweite Ziel des Workshops besteht in der interdisziplinären Vernetzung, über die Grenzen der Zeitgeschichte hinaus. Daher richtet sich die Einladung nicht nur an Zeithistoriker/innen, sondern auch an Forschende anderer Fachdisziplinen mit entsprechenden Arbeitsschwerpunkten sowie an Expert/innen in nicht-akademischen Einrichtungen. Im Anschluss an den Workshop wird die Gründung eines Interdisziplinären Arbeitskreises Historische Rechtsextremismusforschung (Arbeitstitel) diskutiert. Im Idealfall wird der Workshop also nur den Anfang einer gemeinsamen Debatte bilden.

Anmeldung: Aufgrund der begrenzten Platzkapazität ist eine Anmeldung zur Veranstaltung nicht mehr möglich.

 

Workshop Programm, Stand: 16.01.2019 (pdf)

PROGRAMM

9.00 Uhr | Ankommen

9.15 Uhr | Begrüßung
Prof. Dr. Frank Bösch, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Einführung »Normalfall« Neonazi – Oder: Gibt es eine zeithistorische Rechtsextremismusforschung?
Yves Müller, M.A., Universität Hamburg

10.00 Uhr | PANEL I: GEFAHR VON RECHTS UND INNERE SICHERHEIT

Die Gefahr von rechts in der frühen Bundesrepublik
Dr. Dominik Rigoll, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Opposition und Staatskatastrophe - juristische Geschichtsdeutung am Beispiel des SRP-Verbots 1952
Sarah Schulz, M.A., Universität Kassel

Moderation: Priv. Doz. Dr. Gideon Botsch, Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam

11.30 Uhr Kaffepause

12.00 Uhr | PANEL II: POLITIK UND KULTUR DER EXTREMEN RECHTEN

„Ausländerstopp – damit wir eine Zukunft haben!“ Die extreme Rechte Westdeutschlands im Vorfeld der Asyldebatte
Julia Kleinschmidt, M.A. Georg-August-Universität Göttingen

Rechtsrock – Zur Geschichte einer Kultur der extremen Rechten am Beispiel des Landes Brandenburg
Dr. Christoph Schulze, Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam

Moderation: Prof. Dr. Esther Lehnert, Alice Salomon Hochschule Berlin

13.30 Uhr | Mittagspause

14.30 Uhr | PANEL III: RECHTSEXTREMISMUS UND POLITISCHE BILDUNG

Der Neonazi im Comic-Strip. Über Graphic Novels in der historisch-politischen Bildung
Dr. Anke Hoffstadt, Fachhochschule Bielefeld

„Asoziale“, „Negativ-Dekadente“ und „Skinny-Bräute“: Rechtsextreme Frauen in der DDR erforschen und ausstellen
Henrike Voigtländer, M.A., Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Moderation: Prof. Dr. Fabian Virchow, Hochschule Düsseldorf

16.00 Uhr Kaffepause

16.30 Uhr | Gemeinsame Diskussion über die Gründung eines Interdisziplinären Arbeitskreises Historische Rechtsextremismusforschung (Arbeitstitel)

Moderation: Dr. Sebastian Bischoff, Universität Paderborn

19.00 Uhr | Ende

 

TAGUNGSBERICHTE

Veranstaltungsort

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Großer Seminarraum
Am Neuen Markt 9d
14467 Potsdam

Kontakt und Anmeldung

Yves Müller
Universität Hamburg, Fachbereich Geschichte
Überseering 35 #5
22297 Hamburg
+49 40 42838-2584
yves.mueller [at] uni-hamburg.de

Kontakt für das ZZF Potsdam:
Dr. Dominik Rigoll
Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam
rigoll [at] zzf-potsdam.de

Veranstalter:

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam
Forschungssschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus, FH Düsseldorf
Fachbereich Geschichte, Universität Hamburg
Arbeitsbereich Zeitgeschichte am Historischen Institut der Universität Paderborn

gefördert durch die Stiftung Zeitlehren

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