Robert Lučić schließt erfolgreich Promotion zum gewaltsamen Zusammenbruch des jugoslawischen Sozialismus ab

07.06.2018

Robert Lučić hat am 28. Mai 2018 seine Dissertation unter dem Titel „Bewegte Fronten—Der Zerfall des sozialistischen Jugoslawien in der serbischen Stadt Valjevo und der Einsatz lokaler Truppen der Jugoslawischen Volksarmee auf den Schlachtfeldern Ostslawoniens (1985 bis 1992)“ an der Humboldt-Universität zu Berlin mit „summa cum laude“ verteidigt. Die Gutachter Prof. Dr. Hannes Grandits (Humboldt-Universität zu Berlin) und Prof. Dr. Ulf Brunnbauer (Universität Regensburg) haben die Promotionsschrift im Gesamtergebnis mit „magna cum laude“ bewertet.

In seiner Dissertation setzt sich Robert Lučić mit dem Zusammenbruch des jugoslawischen Sozialismus und dem Ausbruch des Krieges im ehemaligen Jugoslawien auseinander. In einer Lokalstudie der serbischen Provinzstadt Valjevo analysiert er die nationale und militärische Mobilisierung im Zeitraum zwischen 1985 und 1992 und vermittelt aufgrund von Interviews mit ehemaligen Soldaten und Offizieren der Jugoslawischen Volksarmee einen Eindruck von der Einsatzrealität der lokalen Panzereinheiten auf den Schlachtfeldern im kroatischen Ostslawonien. Der Blick ins Lokale hat dabei offengelegt, dass eindeutige ethnische Konfrontationslinien nicht ausschlaggebend für den Ausbruch des Krieges waren, sondern sukzessive von den politischen Akteuren gezogen und zur Machtsicherung genutzt wurden. Der Fokus auf den Einsatz der lokalen Streitkräfte in Kroatien illustriert zudem, dass die Transformation der Jugoslawischen Volksarmee in eine serbische Streitmacht entscheidend von situativen Momenten der Gewalteskalation geprägt war und die Erfahrungen auf den Schlachtfeldern in Kroatien stilbildend für die weiteren Auseinandersetzungen um das sozialistische Erbe wurden.

Die Studie von Robert Lučić war Teil des Internationalen Forschungs- und Vernetzungsprojektes „Physische Gewalt und Herrschaftslegitimation im Spätsozialismus“, das von der Leibniz-Gemeinschaft aus Mitteln des Pakts für Forschung und Innovation im Rahmen des SAW-Exzellenzwettbewerbs gefördert wurde und in der Abteilung I „Kommunismus und Gesellschaft“ angesiedelt war. Aus seinem Dissertationsprojekt heraus ist die Publikation „Dead heroes and living deserters: the Yugoslav People's Army and the public of Valjevo, Serbia, on the verge of war 1991” entstanden, für die Robert Lučić 2016 mit dem Huttenbach Prize der Association for the Study of Nationalities ausgezeichnet worden ist.

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Robert Lučić schließt erfolgreich Promotion zum gewaltsamen Zusammenbruch des jugoslawischen Sozialismus ab

07.06.2018

Robert Lučić hat am 28. Mai 2018 seine Dissertation unter dem Titel „Bewegte Fronten—Der Zerfall des sozialistischen Jugoslawien in der serbischen Stadt Valjevo und der Einsatz lokaler Truppen der Jugoslawischen Volksarmee auf den Schlachtfeldern Ostslawoniens (1985 bis 1992)“ an der Humboldt-Universität zu Berlin mit „summa cum laude“ verteidigt. Die Gutachter Prof. Dr. Hannes Grandits (Humboldt-Universität zu Berlin) und Prof. Dr. Ulf Brunnbauer (Universität Regensburg) haben die Promotionsschrift im Gesamtergebnis mit „magna cum laude“ bewertet.

In seiner Dissertation setzt sich Robert Lučić mit dem Zusammenbruch des jugoslawischen Sozialismus und dem Ausbruch des Krieges im ehemaligen Jugoslawien auseinander. In einer Lokalstudie der serbischen Provinzstadt Valjevo analysiert er die nationale und militärische Mobilisierung im Zeitraum zwischen 1985 und 1992 und vermittelt aufgrund von Interviews mit ehemaligen Soldaten und Offizieren der Jugoslawischen Volksarmee einen Eindruck von der Einsatzrealität der lokalen Panzereinheiten auf den Schlachtfeldern im kroatischen Ostslawonien. Der Blick ins Lokale hat dabei offengelegt, dass eindeutige ethnische Konfrontationslinien nicht ausschlaggebend für den Ausbruch des Krieges waren, sondern sukzessive von den politischen Akteuren gezogen und zur Machtsicherung genutzt wurden. Der Fokus auf den Einsatz der lokalen Streitkräfte in Kroatien illustriert zudem, dass die Transformation der Jugoslawischen Volksarmee in eine serbische Streitmacht entscheidend von situativen Momenten der Gewalteskalation geprägt war und die Erfahrungen auf den Schlachtfeldern in Kroatien stilbildend für die weiteren Auseinandersetzungen um das sozialistische Erbe wurden.

Die Studie von Robert Lučić war Teil des Internationalen Forschungs- und Vernetzungsprojektes „Physische Gewalt und Herrschaftslegitimation im Spätsozialismus“, das von der Leibniz-Gemeinschaft aus Mitteln des Pakts für Forschung und Innovation im Rahmen des SAW-Exzellenzwettbewerbs gefördert wurde und in der Abteilung I „Kommunismus und Gesellschaft“ angesiedelt war. Aus seinem Dissertationsprojekt heraus ist die Publikation „Dead heroes and living deserters: the Yugoslav People's Army and the public of Valjevo, Serbia, on the verge of war 1991” entstanden, für die Robert Lučić 2016 mit dem Huttenbach Prize der Association for the Study of Nationalities ausgezeichnet worden ist.

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