Die Machtressourcen der sowjetischen Staatssicherheit. Strukturen, Praktiken und Methoden des KGB in den letzten Jahrzehnten der Sowjetunion

Beginn des Projektes: Oktober 2018

Forschungsprojekt
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Förderzeitraum: Oktober 2018 – 2024

Das Forschungsprojekt wird die durch den KGB ausgeübten Funktionen, Methoden und Praktiken der inneren Sicherheit untersuchen und sich dabei vor allem auf zwei Quellengattungen stützen: die erst kürzlich geöffneten Archive der Staatssicherheit in den ehemaligen Sowjetrepubliken sowie Interviews mit früheren Mitarbeitern sowjetischer Institutionen, die aufgrund ihrer Positionen mit den Besonderheiten der KGB-Aktivitäten in diesen Institutionen vertraut waren. Mit dem Fokus auf der sowjetischen Geheimpolizei während der Zeit vom Ende der Regierung Brežnevs über Gorbačevs Perestroika bis zum Kollaps der Sowjetunion 1991 wird das Projekt die alltägliche Arbeit des KGB sowie die Mechanismen und Instrumente sozialer Kontrolle erforschen, die sich direkt oder indirekt auf die „durchschnittlichen“ Sowjetbürger in ihrem Alltagsleben auswirkten. Diese Mechanismen setzten Rahmen für ihr Verhalten, erzeugten verschiedene Formen von Angst, unterstützten Loyalität und ermöglichten Anpassung – Faktoren, die langfristig zum Entstehen einer eigentümlichen sowjetischen politischen Kultur beitrugen.

Das Projekt beabsichtigt, die Verteilung der geheimpolizeilichen Ressourcen auf bestimmte institutionelle Bereiche sowie auch die universellen und spezifischen Praktiken und Methoden zu untersuchen, auf die die Geheimpolizei zurückgegriffen hat, um die Kontrolle in diesen spezifischen Bereichen der operativen Tätigkeit aufrechtzuerhalten und auszubauen.

Um Einblick in die Staatssicherheitsstrukturen der alltäglichen Überwachung in der sowjetischen Gesellschaft zu gewinnen, wird das Projekt die Beziehungen zwischen dem KGB, der Kommunistischen Partei und anderen Institutionen des Staates hinsichtlich der Ausübung gegenseitiger Kontrolle sowie von Kontrolle über die Gesellschaft als Ganzes untersuchen. Für die Ziele des Projektes wird eine umfassende Analyse der Durchdringung von Industriebetrieben durch die Staatssicherheit über das System der „Ersten Abteilungen“ sowie der Infiltration und Kontrolle von Erziehungs- und Bildungsinstitutionen entwickelt. Die Studie wird auch die Durchdringung und Kontrolle der sowjetischen Streitkräfte sowie religiöser Institutionen durch die Geheimpolizei untersuchen. Zusätzlich wird das Projekt die Transformation des Staatssicherheitsdienstes, seine Bemühungen in der Imagepolitik und seine Selbstdarstellung unter den Bedingungen der Glasnost, ebenso aber auch die öffentliche Debatte über die Geheimpolizei in dem hier analysierten Zeitraum erforschen.

 

Dr. Evgenia Lezina

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Am Neuen Markt 9d, Raum E.06
Tel.: 0331/74510-138
Fax: 0331/74510-143

E-Mail: lezina [at] zzf-potsdam.de
 

Forschung

Die Machtressourcen der sowjetischen Staatssicherheit. Strukturen, Praktiken und Methoden des KGB in den letzten Jahrzehnten der Sowjetunion

Beginn des Projektes: Oktober 2018

Forschungsprojekt
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Förderzeitraum: Oktober 2018 – 2024

Das Forschungsprojekt wird die durch den KGB ausgeübten Funktionen, Methoden und Praktiken der inneren Sicherheit untersuchen und sich dabei vor allem auf zwei Quellengattungen stützen: die erst kürzlich geöffneten Archive der Staatssicherheit in den ehemaligen Sowjetrepubliken sowie Interviews mit früheren Mitarbeitern sowjetischer Institutionen, die aufgrund ihrer Positionen mit den Besonderheiten der KGB-Aktivitäten in diesen Institutionen vertraut waren. Mit dem Fokus auf der sowjetischen Geheimpolizei während der Zeit vom Ende der Regierung Brežnevs über Gorbačevs Perestroika bis zum Kollaps der Sowjetunion 1991 wird das Projekt die alltägliche Arbeit des KGB sowie die Mechanismen und Instrumente sozialer Kontrolle erforschen, die sich direkt oder indirekt auf die „durchschnittlichen“ Sowjetbürger in ihrem Alltagsleben auswirkten. Diese Mechanismen setzten Rahmen für ihr Verhalten, erzeugten verschiedene Formen von Angst, unterstützten Loyalität und ermöglichten Anpassung – Faktoren, die langfristig zum Entstehen einer eigentümlichen sowjetischen politischen Kultur beitrugen.

Das Projekt beabsichtigt, die Verteilung der geheimpolizeilichen Ressourcen auf bestimmte institutionelle Bereiche sowie auch die universellen und spezifischen Praktiken und Methoden zu untersuchen, auf die die Geheimpolizei zurückgegriffen hat, um die Kontrolle in diesen spezifischen Bereichen der operativen Tätigkeit aufrechtzuerhalten und auszubauen.

Um Einblick in die Staatssicherheitsstrukturen der alltäglichen Überwachung in der sowjetischen Gesellschaft zu gewinnen, wird das Projekt die Beziehungen zwischen dem KGB, der Kommunistischen Partei und anderen Institutionen des Staates hinsichtlich der Ausübung gegenseitiger Kontrolle sowie von Kontrolle über die Gesellschaft als Ganzes untersuchen. Für die Ziele des Projektes wird eine umfassende Analyse der Durchdringung von Industriebetrieben durch die Staatssicherheit über das System der „Ersten Abteilungen“ sowie der Infiltration und Kontrolle von Erziehungs- und Bildungsinstitutionen entwickelt. Die Studie wird auch die Durchdringung und Kontrolle der sowjetischen Streitkräfte sowie religiöser Institutionen durch die Geheimpolizei untersuchen. Zusätzlich wird das Projekt die Transformation des Staatssicherheitsdienstes, seine Bemühungen in der Imagepolitik und seine Selbstdarstellung unter den Bedingungen der Glasnost, ebenso aber auch die öffentliche Debatte über die Geheimpolizei in dem hier analysierten Zeitraum erforschen.

 

Dr. Evgenia Lezina

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Am Neuen Markt 9d, Raum E.06
Tel.: 0331/74510-138
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