Die politische Mobilisierung von Gesellschaft und Wirtschaft in der Großstadtregion Berlin unter den Bedingungen des Zweiten Weltkriegs

Das Projekt analysiert Prozesse politischer Steuerung im Ballungsraum der deutschen Reichshauptstadt während der NS-Diktatur. Diese integrierte Wirtschaftsregion, in der 1939 5,3 Mio. Menschen lebten, erstreckte sich im Westen bis Potsdam, im Norden bis Oranienburg und umfasste wichtige Militärstandorte. Berlin und die Provinz Brandenburg waren verwaltungstechnisch eng miteinander verflochten. Eine Analyse der Metropolregion muss daher von einem dichten Netz zentraler, regionaler und lokaler Instanzen ausgehen, die für die Steuerung komplexer ökonomischer, sozialer und politischer Prozesse zuständig waren. Das besondere Forschungsinteresse richtet sich auf die Bewältigung der kriegsbedingten Herausforderungen wie der massiven Steigerung der Rüstungsproduktion, der Versorgung der Bevölkerung im Luftkrieg, der Steuerung und Kontrolle des Arbeitskräfteeinsatzes sowie der Verlagerung von Industriebetrieben, Behörden und Parteidienststellen ins Umland der Reichshauptstadt. Diese Maßnahmen verlangten ständig neue Regulierungsverfahren, die sich den verändernden Etappen des Kriegsverlaufs anpassten. Ausgehend von neueren Forschungen zu Formen „neuer Staatlichkeit“ an der Schnittstelle von Staat, Partei und Gesellschaft und der Interpretation des Nationalsozialismus als „Mobilisierungsdiktatur“ versteht sich das Projekt als Beitrag zu einer Neubewertung des NS-Systems, die die Komplexität von diktatorischer Herrschaftspraxis und sozialer Eigendynamik angemessen berücksichtigt.

Prof. Dr. Thomas Schaarschmidt

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Büro: Am Neuen Markt 1, Raum 0.18
Tel.: 0331/28991-25
Fax: 0331/28991-40

E-Mail: schaarschmidt [at] zzf-potsdam.de

Forschung

Die politische Mobilisierung von Gesellschaft und Wirtschaft in der Großstadtregion Berlin unter den Bedingungen des Zweiten Weltkriegs

Das Projekt analysiert Prozesse politischer Steuerung im Ballungsraum der deutschen Reichshauptstadt während der NS-Diktatur. Diese integrierte Wirtschaftsregion, in der 1939 5,3 Mio. Menschen lebten, erstreckte sich im Westen bis Potsdam, im Norden bis Oranienburg und umfasste wichtige Militärstandorte. Berlin und die Provinz Brandenburg waren verwaltungstechnisch eng miteinander verflochten. Eine Analyse der Metropolregion muss daher von einem dichten Netz zentraler, regionaler und lokaler Instanzen ausgehen, die für die Steuerung komplexer ökonomischer, sozialer und politischer Prozesse zuständig waren. Das besondere Forschungsinteresse richtet sich auf die Bewältigung der kriegsbedingten Herausforderungen wie der massiven Steigerung der Rüstungsproduktion, der Versorgung der Bevölkerung im Luftkrieg, der Steuerung und Kontrolle des Arbeitskräfteeinsatzes sowie der Verlagerung von Industriebetrieben, Behörden und Parteidienststellen ins Umland der Reichshauptstadt. Diese Maßnahmen verlangten ständig neue Regulierungsverfahren, die sich den verändernden Etappen des Kriegsverlaufs anpassten. Ausgehend von neueren Forschungen zu Formen „neuer Staatlichkeit“ an der Schnittstelle von Staat, Partei und Gesellschaft und der Interpretation des Nationalsozialismus als „Mobilisierungsdiktatur“ versteht sich das Projekt als Beitrag zu einer Neubewertung des NS-Systems, die die Komplexität von diktatorischer Herrschaftspraxis und sozialer Eigendynamik angemessen berücksichtigt.

Prof. Dr. Thomas Schaarschmidt

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

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