Kooperationsprojekte des Studiengangs Public History

Interview und virtueller Rundgang: Das sowjetische Speziallager Nr.5 in Ketschendorf/Fürstenwalde

Website-Projekt

Projektbeginn: Mai 2021
Projektteam: Josephine Eckert, Thomas Köhler, Freya Ziegelitz, Irmgard Zündorf
Kontakt am ZZF: zuendorf [at] zzf-potsdam.de

Gemeinsam mit einem Filmteam erstellen Studierende des Studiengangs Master Public History (FU Berlin/ZZF Potsdam) Interviews mit der „Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf“ und entwickeln daraus einen virtuellen Rundgang über das Gelände. In Zusammenarbeit mit einem Studierenden der Informatik soll zudem eine Website entstehen, die über das Speziallager informiert.

Die Sowjetarmee errichtete nach Ende des Zweiten Weltkriegs insgesamt 10 Internierungslager in ihrer Besatzungszone. Vorgeblich dienten sie der Entnazifizierung, doch es wurden auch viele Gegner:innen des neuen Regimes interniert. Gemeinsam mit der “Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf” sind am Ort des ehemaligen Speziallagers Nr.5. Interviews und ein virtueller Rundgang geplant, die das Wissen um den Ort langfristig erhalten und präsentieren sollen.
In Ketschendorf bei Fürstenwalde bestand von April 1945 bis zum Frühjahr 1947 das sowjetische Speziallager Nr 5. In der hierfür beschlagnahmten Wohnsiedlung lebten zeitweise bis zu 9.000 Gefangene auf engstem Raum und unter desaströsen Bedingungen. Zwischen 4.600 und 6.000 Menschen starben während ihrer Inhaftierung.
Das ehemalige Lager und seine Opfer wurden von der DDR und der Sowjetunion verschwiegen. Etwa 4.500 Leichen, die bei Bauarbeiten in den 1950er-Jahren entdeckt wurden, gab die SED als Kriegsopfer aus und ließ sie anonym auf dem Waldfriedhof in Halbe beisetzen. Erst am 8. Mai 1990 konnte auf Initiative des Superintendenten Eckhard Fichtmüller und weiterer privater Unterstützer:innen ein erstes Gedenken stattfinden. Heute erinnert ein Gedenkort an das Speziallager. 

 


Kooperationsprojekt zwischen der Freien Universität Berlin und dem Lernort Keibelstraße

Seit Mai 2019 erarbeiten Studierende des Masterstudiengangs Public History der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Lernort Keibelstraße drei Module für das pädagogische Programm des Lernortes.
Die Studierenden recherchieren Material und konzipieren auf dieser Basis Lernwerkstätten, die anschließend für die Bildungsarbeit des Lernortes genutzt werden sollen. Der inhaltliche Fokus liegt auf der Geschichte des Gefängnis Keibelstraße in Verbindung zur Reaktion von DDR-Bürger*innen auf den Einmarsch in die ČSSR 1968, zur Kriminalisierung und Verfolgung von Menschen mit sogenannten „abweichenden Sexualitäten“ sowie zur Verhaftung von Fans des Fußballklubs Union Berlin.

Von Oktober 1951 bis Sommer 1990 befand sich im damaligen Präsidium der Volkspolizei die Untersuchungshaftanstalt Keibelstraße (UHA Berlin-Mitte, später UHA II). Hier saßen vor allem Untersuchungshäftlinge ein, oft nur für einige Stunden, manchmal aber auch über mehrere Tage oder sogar für einige Monate. Außerdem waren bereits verurteilte Strafgefangene inhaftiert, die mitunter nur zeitweise in die UHA Keibelstraße verlegt wurden oder nur kurze Strafen abzusitzen hatten.

In dem im Februar 2019 eröffneten Lernort Keibelstraße werden sowohl die Geschichte der Untersuchungshaftanstalt und die Haftbedingungen präsentiert als auch die Haftgründe anhand verschiedener Fallbeispiele erläutert. An den Haftgründen setzt das Projekt der Studierenden an und untersucht konkret, warum einzelne Personen als Gefahr für die Gesellschaft der DDR betrachtet wurden.
Die Ergebnisse des Projektes wurden im Januar 2020 dem Lernort übergeben.

Projektteam: Karolína Bukovská, Lucas Frings, Jona Schapira
Projektleitung: Birgit Marzinka (Lernort Keibelstraße), Irmgard Zündorf (ZZF Potsdam)
Kontakt: zuendorf [at] zzf-potsdam.de

Der Lernort Keibelstraße ist Kooperationspartner des ZZF: www.keibelstrasse.de


 

Abgeschlossene Kooperationsprojekte des Studiengangs Public History (Auswahl)

Film und Online Booklet zur deutschen Medienberichterstattung über den Eichmann-Prozess, Abschluss des Praxisprojekts: Mai 2021

Online-Ausstellung: Stumme Zeugnisse 1939 - Der deutsche Überfall auf Polen in Bildern und Dokumenten, Launch auf der Website des Hauses der Wannsee-Konferenz (Berlin): 1. September 2019

Werkstattausstellung „Jugend, Protest und Spionage in Werder (Havel) 1949-1953, zu sehen wwar die Ausstellung vom 11. Juli bis zum 29. September 2019 in der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße

Kontinuitäten, Brüche, Neuanfang? Eine virtuelle Ausstellung zum Umgang mit dem Nationalsozialismus im BMI und MdI von 1949 bis 1970, Website-Projekt, Eröffnung der Ausstellung: 26. Juni 2017

„Route der Migration“ - Containerausstellungen von Oktober bis November 2011 in Berlin

 

 

 


Public History

Kooperationsprojekte des Studiengangs Public History

Interview und virtueller Rundgang: Das sowjetische Speziallager Nr.5 in Ketschendorf/Fürstenwalde

Website-Projekt

Projektbeginn: Mai 2021
Projektteam: Josephine Eckert, Thomas Köhler, Freya Ziegelitz, Irmgard Zündorf
Kontakt am ZZF: zuendorf [at] zzf-potsdam.de

Gemeinsam mit einem Filmteam erstellen Studierende des Studiengangs Master Public History (FU Berlin/ZZF Potsdam) Interviews mit der „Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf“ und entwickeln daraus einen virtuellen Rundgang über das Gelände. In Zusammenarbeit mit einem Studierenden der Informatik soll zudem eine Website entstehen, die über das Speziallager informiert.

Die Sowjetarmee errichtete nach Ende des Zweiten Weltkriegs insgesamt 10 Internierungslager in ihrer Besatzungszone. Vorgeblich dienten sie der Entnazifizierung, doch es wurden auch viele Gegner:innen des neuen Regimes interniert. Gemeinsam mit der “Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf” sind am Ort des ehemaligen Speziallagers Nr.5. Interviews und ein virtueller Rundgang geplant, die das Wissen um den Ort langfristig erhalten und präsentieren sollen.
In Ketschendorf bei Fürstenwalde bestand von April 1945 bis zum Frühjahr 1947 das sowjetische Speziallager Nr 5. In der hierfür beschlagnahmten Wohnsiedlung lebten zeitweise bis zu 9.000 Gefangene auf engstem Raum und unter desaströsen Bedingungen. Zwischen 4.600 und 6.000 Menschen starben während ihrer Inhaftierung.
Das ehemalige Lager und seine Opfer wurden von der DDR und der Sowjetunion verschwiegen. Etwa 4.500 Leichen, die bei Bauarbeiten in den 1950er-Jahren entdeckt wurden, gab die SED als Kriegsopfer aus und ließ sie anonym auf dem Waldfriedhof in Halbe beisetzen. Erst am 8. Mai 1990 konnte auf Initiative des Superintendenten Eckhard Fichtmüller und weiterer privater Unterstützer:innen ein erstes Gedenken stattfinden. Heute erinnert ein Gedenkort an das Speziallager. 

 


Kooperationsprojekt zwischen der Freien Universität Berlin und dem Lernort Keibelstraße

Seit Mai 2019 erarbeiten Studierende des Masterstudiengangs Public History der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Lernort Keibelstraße drei Module für das pädagogische Programm des Lernortes.
Die Studierenden recherchieren Material und konzipieren auf dieser Basis Lernwerkstätten, die anschließend für die Bildungsarbeit des Lernortes genutzt werden sollen. Der inhaltliche Fokus liegt auf der Geschichte des Gefängnis Keibelstraße in Verbindung zur Reaktion von DDR-Bürger*innen auf den Einmarsch in die ČSSR 1968, zur Kriminalisierung und Verfolgung von Menschen mit sogenannten „abweichenden Sexualitäten“ sowie zur Verhaftung von Fans des Fußballklubs Union Berlin.

Von Oktober 1951 bis Sommer 1990 befand sich im damaligen Präsidium der Volkspolizei die Untersuchungshaftanstalt Keibelstraße (UHA Berlin-Mitte, später UHA II). Hier saßen vor allem Untersuchungshäftlinge ein, oft nur für einige Stunden, manchmal aber auch über mehrere Tage oder sogar für einige Monate. Außerdem waren bereits verurteilte Strafgefangene inhaftiert, die mitunter nur zeitweise in die UHA Keibelstraße verlegt wurden oder nur kurze Strafen abzusitzen hatten.

In dem im Februar 2019 eröffneten Lernort Keibelstraße werden sowohl die Geschichte der Untersuchungshaftanstalt und die Haftbedingungen präsentiert als auch die Haftgründe anhand verschiedener Fallbeispiele erläutert. An den Haftgründen setzt das Projekt der Studierenden an und untersucht konkret, warum einzelne Personen als Gefahr für die Gesellschaft der DDR betrachtet wurden.
Die Ergebnisse des Projektes wurden im Januar 2020 dem Lernort übergeben.

Projektteam: Karolína Bukovská, Lucas Frings, Jona Schapira
Projektleitung: Birgit Marzinka (Lernort Keibelstraße), Irmgard Zündorf (ZZF Potsdam)
Kontakt: zuendorf [at] zzf-potsdam.de

Der Lernort Keibelstraße ist Kooperationspartner des ZZF: www.keibelstrasse.de


 

Abgeschlossene Kooperationsprojekte des Studiengangs Public History (Auswahl)

Film und Online Booklet zur deutschen Medienberichterstattung über den Eichmann-Prozess, Abschluss des Praxisprojekts: Mai 2021

Online-Ausstellung: Stumme Zeugnisse 1939 - Der deutsche Überfall auf Polen in Bildern und Dokumenten, Launch auf der Website des Hauses der Wannsee-Konferenz (Berlin): 1. September 2019

Werkstattausstellung „Jugend, Protest und Spionage in Werder (Havel) 1949-1953, zu sehen wwar die Ausstellung vom 11. Juli bis zum 29. September 2019 in der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße

Kontinuitäten, Brüche, Neuanfang? Eine virtuelle Ausstellung zum Umgang mit dem Nationalsozialismus im BMI und MdI von 1949 bis 1970, Website-Projekt, Eröffnung der Ausstellung: 26. Juni 2017

„Route der Migration“ - Containerausstellungen von Oktober bis November 2011 in Berlin

 

 

 


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