Karl Schlögel (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder): Die Massen und der Massenmord

Vortrag
Datum: 12.12.2017
Ort: Berlin

Vortrag von Prof. Dr. Karl Schlögel (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder) 
Moderation:
Dr. Jan C. Behrends (ZZF Potsdam) 
Zeit: 18 Uhr

Über eine Million Menschen sind im Jahr des grossen Terrors 1937/38 planmässig und gezielt durch den NKWD getötet worden. Parallell zu den sog. Massenoperationen, die im Geheimen durchgeführt wurden, fand die größte Massenmobilisierung statt, die die sowjetische Gesellschaft je erlebt hatte: die Wahlen zum Obersten Sowjet am 12.Dezember 1937, auf der Grundlage der neuen, 1936 angenommenen „Stalin-Verfassung“. Die Frage, wie Massenmord und Massenpartizipation zusammenhängen, ist eines der ungelösten Rätsel, die der Sowjetkommunismus hinterlassen hat. Allgemeiner gesprochen: Wie ist es möglich, dass Massenmord und Massenpartizipation Hand in Hand gehen können? Zum angeblichen „Ende der Illusion“ gehört auch die Frage nach Schuld und Unschuld einer Gesellschaft, die eben nicht nur aus Verführten und Opfern bestand.

Plakat zum Vortrag (pdf)

Karl Schlögel, Historiker und Publizist. Prof. em. für Europäische Zeitgeschichte an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Arbeitsgebiete: Die Kultur der russischen Moderne, Stalinismus, Stadtgeschichte und Urbanität im östlichen Europa. Publikationen u.a.: Terror und Traum. Moskau 1937, Hanser: München 2008; Moskau lesen. Verwandlungen einer Metropole, Hanser: München 2011: Das sowjetische Jahrhundert: Archäologie einer unergegangenen Welt, C.H.Beck: München 2017

Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe Nach dem Ende der Illusion: Was bleibt vom Kommunismus im 21. Jahrhundert?

Veranstaltungsort

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur | Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Kontakt und Anmeldung

Der Eintritt zu allen Vortragsterminen der Reihe ist frei und ohne Anmeldung möglich.

Konzeption und Leitung:
Prof. Dr. Thomas Lindenberger
Prof. Dr. Catherine Gousseff (CMB)

Kontakt:
Dr. Jens Gieseke
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam
gieseke [at] zzf-potsdam.de

Veranstaltungen

Karl Schlögel (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder): Die Massen und der Massenmord

Vortrag
Datum: 12.12.2017
Ort: Berlin

Vortrag von Prof. Dr. Karl Schlögel (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder) 
Moderation:
Dr. Jan C. Behrends (ZZF Potsdam) 
Zeit: 18 Uhr

Über eine Million Menschen sind im Jahr des grossen Terrors 1937/38 planmässig und gezielt durch den NKWD getötet worden. Parallell zu den sog. Massenoperationen, die im Geheimen durchgeführt wurden, fand die größte Massenmobilisierung statt, die die sowjetische Gesellschaft je erlebt hatte: die Wahlen zum Obersten Sowjet am 12.Dezember 1937, auf der Grundlage der neuen, 1936 angenommenen „Stalin-Verfassung“. Die Frage, wie Massenmord und Massenpartizipation zusammenhängen, ist eines der ungelösten Rätsel, die der Sowjetkommunismus hinterlassen hat. Allgemeiner gesprochen: Wie ist es möglich, dass Massenmord und Massenpartizipation Hand in Hand gehen können? Zum angeblichen „Ende der Illusion“ gehört auch die Frage nach Schuld und Unschuld einer Gesellschaft, die eben nicht nur aus Verführten und Opfern bestand.

Plakat zum Vortrag (pdf)

Karl Schlögel, Historiker und Publizist. Prof. em. für Europäische Zeitgeschichte an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Arbeitsgebiete: Die Kultur der russischen Moderne, Stalinismus, Stadtgeschichte und Urbanität im östlichen Europa. Publikationen u.a.: Terror und Traum. Moskau 1937, Hanser: München 2008; Moskau lesen. Verwandlungen einer Metropole, Hanser: München 2011: Das sowjetische Jahrhundert: Archäologie einer unergegangenen Welt, C.H.Beck: München 2017

Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe Nach dem Ende der Illusion: Was bleibt vom Kommunismus im 21. Jahrhundert?

Veranstaltungsort

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur | Veranstaltungssaal
Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Kontakt und Anmeldung

Der Eintritt zu allen Vortragsterminen der Reihe ist frei und ohne Anmeldung möglich.

Konzeption und Leitung:
Prof. Dr. Thomas Lindenberger
Prof. Dr. Catherine Gousseff (CMB)

Kontakt:
Dr. Jens Gieseke
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam
gieseke [at] zzf-potsdam.de

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