Wege in die digitale Gesellschaft. Computer und Gesellschaftswandel seit den 1950er Jahren

Konferenz
Datum: 30.03.2017 bis 31.03.2017
Ort: Potsdam

Die Etablierung des Computers zählt zu den wichtigsten gesellschaftlichen Veränderungen der jüngeren Zeitgeschichte. Bereits seit den 1950er Jahren setzten große Unternehmen, Behörden und das Militär Computer ein. Schon die Zeitgenossen diskutierten intensiv die Folgen der Computerisierung und bewerteten sie als einen tiefgreifenden Umbruch. Dennoch hat sich die Zeitgeschichtsforschung bislang kaum mit den Folgen der digitalen Veränderungen beschäftigt.
Die Tagung fragt nach den Verbindungen zwischen dem digitalen und sozialen Wandel. Sie untersucht die Wahrnehmungen, Gebrauchsweisen und die gesellschaftlichen Folgen der Computernutzung vor dem Internetzeitalter. Klassische Themen der Zeitgeschichtsforschung, wie die Geschichte der Arbeit, des Wohlfahrtsstaats und des Bankenwesens, der polizeilichen Überwachung oder des subversiven Protests, werden so neu perspektiviert.
Einen Schwerpunkt der Tagung bildet die Frage, auf welche Weise die digitale Datenverarbeitung Kontroll- und Machtgefüge veränderte. Dabei wird neben der Bundesrepublik auch die Computernutzung in der DDR betrachtet, um spezifisch sozialistische Entwicklungen und Interaktionen mit dem Westen auszumachen.

Das Konferenzprogramm als PDF

Tagungsbericht vom 9. Juni 2017 auf H-SOZ-U-KULT von Marcel Schmeer (Historisches Institut, Ruhr-Universität Bochum)
 

PROGRAMM

DONNERSTAG, 30. MÄRZ 2017

10.00 Uhr Zeithistorische Perspektiven auf die Computerisierung

Moderation: Jürgen Danyel (ZZF Potsdam)

Frank Bösch (ZZF Potsdam): Computer und Gesellschaftswandel im geteilten Deutschland

David Gugerli (ETH Zürich): Wie die Welt in den Computer kam

 

11.30 Uhr Kaffeepause

 

12.00 Uhr Digitale Kontrolle und Vernetzung

Moderation: Gerhard Sälter (GDS Berliner Mauer)

Constantin Goschler (Bochum): Sicherheit, Demokratie und Transparenz. NADIS, HYDRA und die Anfänge der elektronischen Datenverbundsysteme in der BRD und den USA

Rüdiger Bergien (ZZF Potsdam): Totale Erfassung durch Vernetzung? Informationsverbünde zwischen (Geheim )Polizei und Verwaltung in der Bundesrepublik und DDR, 1970–1990

Kommentar: Klaus-Dietmar Henke (Berlin)

 

13.30 Uhr Mittagspause (Buffet im ZZF)

 

14.30 Uhr Sicherheitsstrukturen

Moderation: Debora Gerstenberger (FU Berlin)

Hannes Mangold (ETH Zürich): Kontrolle und Konspiration. Zur soziotechnischen Transformation der Sicherheit im digitalen Wandel

Janine Funke (ZZF Potsdam): "Revolution of Military Affairs?" - Elektronische Datenverarbeitung im deutschen Militär der 1960er/1970er Jahre

Kommentar: Klaus Weinhauer (Bielefeld)

 

16.00 Uhr Kaffeepause

 

16.30 Uhr Die Digitalisierung des Verwaltungshandelns

Moderation/Kommentar: Winfried Süß (ZZF Potsdam)

Lawrence Frohman (New York): Wirtschaftlichkeit, Transparenz, und Kontrolle: Die Computerisierung im Gesundheitswesen zwischen Kostenexplosion und Arzt-Patient (Fehl-)Verhalten

Thomas Kasper (ZZF Potsdam): „Licht im Rentendunkel“. Der Einfluss der elektronischen Datenverarbeitung auf die bundesdeutsche Rentenreform von 1972

Paul Erker (München): Digitalisierung in der kommunalen Versorgung: Die Stadtwerke München

 

19.00 Uhr Abendessen

 

20.00 Uhr Abendvortrag

Martina Heßler (Hamburg): Fischdose, Monster, Gegner und Freund. Ambivalenzen der digitalen Schachkultur seit den 1970er Jahren

 

Freitag, 31. März

9.00 Die Digitalisierung der Finanzwirtschaft

Moderation: Ralf Ahrens (ZZF Potsdam)

Martin Schmitt (ZZF Potsdam): Vernetzung. Elektronische Zahlungsverkehrsnetzwerke in den Sparkassen der BRD und der DDR, 1975–1989

Sebastian Gießmann (Siegen): Eine Kreditkarte für Europa? Der Fall der EUROCARD, 1977–1985

Kommentar: Christian Henrich-Franke (Siegen)

 

10.30 Uhr Kaffeepause

 

11.00 Uhr Computer und der Wandel der Industriearbeit

Moderation/Kommentar: Annette Schuhmann (ZZF Potsdam)

Michael Homberg (Köln): Die „Revolution“ und ihre Kinder. Arbeiten in der IT-Industrie

Kim Priemel (Oslo): “The Empire Strikes Back”? Der Computer als multiple Innovation und die industriellen Arbeitsbeziehungen in der Druckindustrie

 

12.30 Uhr Mittagspause (Buffet im ZZF)

 

13.30 Computerkulturen als Netzwerke und soziale

Moderation/Kommentar: Sven Reichardt (Konstanz)

Julia Erdogan (ZZF Potsdam): Technologie, die verbindet. Die Entstehung von Hackerkulturen in Deutschland

Matthias Röhr (FZH Hamburg): Pioniere digitaler Kommunikation: Die Mailbox-Szene und die Deutsche Bundespost in den 1980er Jahren

Gleb Albert (Universität Zürich): Cracker, Softwarepiraten und neue Märkte: Die Globalisierung einer Subkultur, 1985-1995

 

15.30 Uhr Pause

 

16.00-16.45 Uhr Abschlussdiskussion

Impulsreferate:

Ulf Hashagen (Deutsches Museum München)

Axel Schildt (FZH Hamburg)

 

Pressespiegel zur Konferenz:

Die sozialen Medien haben alle überrumpelt, in: Potsdamer Neueste Nachrichten, 29.03.2017
Die Digitalisierung ist längst Geschichte, in: Märkische Allgemeine Zeitung, 01.04.2017

 

Veranstaltungsort

Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 9d
14467 Potsdam

Kontakt und Anmeldung

Wir bitten um Anmeldung bis zum 23. März 2017 ausschließlich an: 
Judith Koettnitz
Zentrum für Zeithistorische Forschung
Telefon: +49 (0)331 289 91 56
E-Mail: koettnitz [at] zzf-potsdam.de

Veranstaltungen

Wege in die digitale Gesellschaft. Computer und Gesellschaftswandel seit den 1950er Jahren

Konferenz
Datum: 30.03.2017 bis 31.03.2017
Ort: Potsdam

Die Etablierung des Computers zählt zu den wichtigsten gesellschaftlichen Veränderungen der jüngeren Zeitgeschichte. Bereits seit den 1950er Jahren setzten große Unternehmen, Behörden und das Militär Computer ein. Schon die Zeitgenossen diskutierten intensiv die Folgen der Computerisierung und bewerteten sie als einen tiefgreifenden Umbruch. Dennoch hat sich die Zeitgeschichtsforschung bislang kaum mit den Folgen der digitalen Veränderungen beschäftigt.
Die Tagung fragt nach den Verbindungen zwischen dem digitalen und sozialen Wandel. Sie untersucht die Wahrnehmungen, Gebrauchsweisen und die gesellschaftlichen Folgen der Computernutzung vor dem Internetzeitalter. Klassische Themen der Zeitgeschichtsforschung, wie die Geschichte der Arbeit, des Wohlfahrtsstaats und des Bankenwesens, der polizeilichen Überwachung oder des subversiven Protests, werden so neu perspektiviert.
Einen Schwerpunkt der Tagung bildet die Frage, auf welche Weise die digitale Datenverarbeitung Kontroll- und Machtgefüge veränderte. Dabei wird neben der Bundesrepublik auch die Computernutzung in der DDR betrachtet, um spezifisch sozialistische Entwicklungen und Interaktionen mit dem Westen auszumachen.

Das Konferenzprogramm als PDF

Tagungsbericht vom 9. Juni 2017 auf H-SOZ-U-KULT von Marcel Schmeer (Historisches Institut, Ruhr-Universität Bochum)
 

PROGRAMM

DONNERSTAG, 30. MÄRZ 2017

10.00 Uhr Zeithistorische Perspektiven auf die Computerisierung

Moderation: Jürgen Danyel (ZZF Potsdam)

Frank Bösch (ZZF Potsdam): Computer und Gesellschaftswandel im geteilten Deutschland

David Gugerli (ETH Zürich): Wie die Welt in den Computer kam

 

11.30 Uhr Kaffeepause

 

12.00 Uhr Digitale Kontrolle und Vernetzung

Moderation: Gerhard Sälter (GDS Berliner Mauer)

Constantin Goschler (Bochum): Sicherheit, Demokratie und Transparenz. NADIS, HYDRA und die Anfänge der elektronischen Datenverbundsysteme in der BRD und den USA

Rüdiger Bergien (ZZF Potsdam): Totale Erfassung durch Vernetzung? Informationsverbünde zwischen (Geheim )Polizei und Verwaltung in der Bundesrepublik und DDR, 1970–1990

Kommentar: Klaus-Dietmar Henke (Berlin)

 

13.30 Uhr Mittagspause (Buffet im ZZF)

 

14.30 Uhr Sicherheitsstrukturen

Moderation: Debora Gerstenberger (FU Berlin)

Hannes Mangold (ETH Zürich): Kontrolle und Konspiration. Zur soziotechnischen Transformation der Sicherheit im digitalen Wandel

Janine Funke (ZZF Potsdam): "Revolution of Military Affairs?" - Elektronische Datenverarbeitung im deutschen Militär der 1960er/1970er Jahre

Kommentar: Klaus Weinhauer (Bielefeld)

 

16.00 Uhr Kaffeepause

 

16.30 Uhr Die Digitalisierung des Verwaltungshandelns

Moderation/Kommentar: Winfried Süß (ZZF Potsdam)

Lawrence Frohman (New York): Wirtschaftlichkeit, Transparenz, und Kontrolle: Die Computerisierung im Gesundheitswesen zwischen Kostenexplosion und Arzt-Patient (Fehl-)Verhalten

Thomas Kasper (ZZF Potsdam): „Licht im Rentendunkel“. Der Einfluss der elektronischen Datenverarbeitung auf die bundesdeutsche Rentenreform von 1972

Paul Erker (München): Digitalisierung in der kommunalen Versorgung: Die Stadtwerke München

 

19.00 Uhr Abendessen

 

20.00 Uhr Abendvortrag

Martina Heßler (Hamburg): Fischdose, Monster, Gegner und Freund. Ambivalenzen der digitalen Schachkultur seit den 1970er Jahren

 

Freitag, 31. März

9.00 Die Digitalisierung der Finanzwirtschaft

Moderation: Ralf Ahrens (ZZF Potsdam)

Martin Schmitt (ZZF Potsdam): Vernetzung. Elektronische Zahlungsverkehrsnetzwerke in den Sparkassen der BRD und der DDR, 1975–1989

Sebastian Gießmann (Siegen): Eine Kreditkarte für Europa? Der Fall der EUROCARD, 1977–1985

Kommentar: Christian Henrich-Franke (Siegen)

 

10.30 Uhr Kaffeepause

 

11.00 Uhr Computer und der Wandel der Industriearbeit

Moderation/Kommentar: Annette Schuhmann (ZZF Potsdam)

Michael Homberg (Köln): Die „Revolution“ und ihre Kinder. Arbeiten in der IT-Industrie

Kim Priemel (Oslo): “The Empire Strikes Back”? Der Computer als multiple Innovation und die industriellen Arbeitsbeziehungen in der Druckindustrie

 

12.30 Uhr Mittagspause (Buffet im ZZF)

 

13.30 Computerkulturen als Netzwerke und soziale

Moderation/Kommentar: Sven Reichardt (Konstanz)

Julia Erdogan (ZZF Potsdam): Technologie, die verbindet. Die Entstehung von Hackerkulturen in Deutschland

Matthias Röhr (FZH Hamburg): Pioniere digitaler Kommunikation: Die Mailbox-Szene und die Deutsche Bundespost in den 1980er Jahren

Gleb Albert (Universität Zürich): Cracker, Softwarepiraten und neue Märkte: Die Globalisierung einer Subkultur, 1985-1995

 

15.30 Uhr Pause

 

16.00-16.45 Uhr Abschlussdiskussion

Impulsreferate:

Ulf Hashagen (Deutsches Museum München)

Axel Schildt (FZH Hamburg)

 

Pressespiegel zur Konferenz:

Die sozialen Medien haben alle überrumpelt, in: Potsdamer Neueste Nachrichten, 29.03.2017
Die Digitalisierung ist längst Geschichte, in: Märkische Allgemeine Zeitung, 01.04.2017

 

Veranstaltungsort

Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 9d
14467 Potsdam

Kontakt und Anmeldung

Wir bitten um Anmeldung bis zum 23. März 2017 ausschließlich an: 
Judith Koettnitz
Zentrum für Zeithistorische Forschung
Telefon: +49 (0)331 289 91 56
E-Mail: koettnitz [at] zzf-potsdam.de

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