Hannah Ahlheim an der Universität Göttingen habilitiert

22.12.2016

Dr. Hannah Ahlheim hat sich am 14. Dezember 2016 an der Georg-August-Universität in Göttingen habilitiert. In ihrer Habilitationsschrift „Der Traum vom Schlaf. Optimierungsphantasien, Widerständigkeit und das Wissen über den Schlaf im 20. Jahrhundert" geht Hannah Ahlheim der Geschichte des Schlafs und des „Schlafwissens" in Deutschland und in den USA vom ausgehenden 19. bis ins späte 20. Jahrhundert nach. Die Studie untersucht in einer Verbindung von wissens-, kultur- und sozialgeschichtlichen Ansätzen, auf welche Weise der Schlaf des Individuums in westlich-industrialisierten Gesellschaften konzipiert und vermessen, als „Ressource" verhandelt, „erträumt" und im Alltag praktiziert wurde. Sie zeichnet nach, wie und wann „Schlafwissen" den Atlantik in unterschiedlicher Richtung überquerte, und rekonstruiert kulturelle Deutungsmuster, ideologische Setzungen, soziale Veränderungen und ökonomische Interessen, die den Schlaf des Einzelnen beeinflussten. Dabei geraten sowohl die langlebigen Phantasien von der Optimierung des schlafenden Individuums in den Blick als auch die Grenzen von Effizienzsteigerung und Kontrollversuchen: Bis heute „widersetzt" sich der schlafende Mensch dem Vermessen und Verstehen, Träume bleiben ein nächtlich erlebter Freiraum, die Fortschritte der Schlafforschung gehen Hand in Hand mit der wachsenden Angst vor existenzbedrohenden Schlafstörungen.

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Hannah Ahlheim an der Universität Göttingen habilitiert

22.12.2016

Dr. Hannah Ahlheim hat sich am 14. Dezember 2016 an der Georg-August-Universität in Göttingen habilitiert. In ihrer Habilitationsschrift „Der Traum vom Schlaf. Optimierungsphantasien, Widerständigkeit und das Wissen über den Schlaf im 20. Jahrhundert" geht Hannah Ahlheim der Geschichte des Schlafs und des „Schlafwissens" in Deutschland und in den USA vom ausgehenden 19. bis ins späte 20. Jahrhundert nach. Die Studie untersucht in einer Verbindung von wissens-, kultur- und sozialgeschichtlichen Ansätzen, auf welche Weise der Schlaf des Individuums in westlich-industrialisierten Gesellschaften konzipiert und vermessen, als „Ressource" verhandelt, „erträumt" und im Alltag praktiziert wurde. Sie zeichnet nach, wie und wann „Schlafwissen" den Atlantik in unterschiedlicher Richtung überquerte, und rekonstruiert kulturelle Deutungsmuster, ideologische Setzungen, soziale Veränderungen und ökonomische Interessen, die den Schlaf des Einzelnen beeinflussten. Dabei geraten sowohl die langlebigen Phantasien von der Optimierung des schlafenden Individuums in den Blick als auch die Grenzen von Effizienzsteigerung und Kontrollversuchen: Bis heute „widersetzt" sich der schlafende Mensch dem Vermessen und Verstehen, Träume bleiben ein nächtlich erlebter Freiraum, die Fortschritte der Schlafforschung gehen Hand in Hand mit der wachsenden Angst vor existenzbedrohenden Schlafstörungen.

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