Moralische Ökonomie? Sozial- und Kulturgeschichte des kollektiven Wirtschaftens in Westeuropa nach 1945

Anne Sudrow
Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Formen des kollektiven Wirtschaftens und kooperative Unternehmensverfassungen haben in Europa eine lange Tradition. Verschiedene Rechtsformen einer partizipativen oder solidarischen Ökonomie haben sich innerhalb der nunmehr überwiegend privat- und marktwirtschaftlich ausgerichteten Wirtschaftssysteme Westeuropas erhalten und im Verlauf des 20. Jahrhunderts sogar weiter ausgeprägt. Gemeinsam war Projekten der alternativen Ökonomie ein herrschafts- und meist warenkritischer ökonomischer Ansatz, eine basisdemokratische Organisation, konsensorientierte Entscheidungsprozesse, gemeinschaftlicher Besitz und eine Gemeinwesenorientierung der wirtschaftlichen Ziele. Seine Praktikerinnen und Praktiker verstanden das Kollektiv als ein Mittel der Demokratisierung der Unternehmen und des eigenen Arbeitsalltags. Sie strebten damit eine Überwindung des Kapitalismus in der wirtschaftlichen Praxis an, manchmal auch seine Reform, und letztlich eine Veränderung der Gesellschaft. These des Projekts war es, dass diese Formen des Wirtschaftens mittlerweile als eine Besonderheit des Kapitalismus europäischen Modells angesehen werden können. Es wurde untersucht, wie und in welchem Ausmaß kollektivwirtschaftliche Praktiken die Wirtschaftskultur in Westeuropa geprägt haben.

Forschung

Moralische Ökonomie? Sozial- und Kulturgeschichte des kollektiven Wirtschaftens in Westeuropa nach 1945

Anne Sudrow
Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Formen des kollektiven Wirtschaftens und kooperative Unternehmensverfassungen haben in Europa eine lange Tradition. Verschiedene Rechtsformen einer partizipativen oder solidarischen Ökonomie haben sich innerhalb der nunmehr überwiegend privat- und marktwirtschaftlich ausgerichteten Wirtschaftssysteme Westeuropas erhalten und im Verlauf des 20. Jahrhunderts sogar weiter ausgeprägt. Gemeinsam war Projekten der alternativen Ökonomie ein herrschafts- und meist warenkritischer ökonomischer Ansatz, eine basisdemokratische Organisation, konsensorientierte Entscheidungsprozesse, gemeinschaftlicher Besitz und eine Gemeinwesenorientierung der wirtschaftlichen Ziele. Seine Praktikerinnen und Praktiker verstanden das Kollektiv als ein Mittel der Demokratisierung der Unternehmen und des eigenen Arbeitsalltags. Sie strebten damit eine Überwindung des Kapitalismus in der wirtschaftlichen Praxis an, manchmal auch seine Reform, und letztlich eine Veränderung der Gesellschaft. These des Projekts war es, dass diese Formen des Wirtschaftens mittlerweile als eine Besonderheit des Kapitalismus europäischen Modells angesehen werden können. Es wurde untersucht, wie und in welchem Ausmaß kollektivwirtschaftliche Praktiken die Wirtschaftskultur in Westeuropa geprägt haben.

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