Reflexionen des gesellschaftlichen Umbruchs von 1989/90 in den Texten jüngerer deutscher und tschechischer Autoren

Ende des Projektes: Januar 2019

Rainette Lange
Abgeschlossenes assoziiertes Dissertationsprojekt

Das Projekt befasste sich mit einem Vergleich ausgewählter Texte der deutschen und tschechischen Gegenwartsliteratur, die in einem weiter gefassten Sinne die 'Wende' von 1989/90 und den Zusammenbruch des Staatssozialismus sowie seine gesellschaftlichen Folgen thematisieren. Dabei ging es speziell um die Perspektive der jüngeren Generation, d.h. um AutorInnen geboren nach 1970, die lediglich Kindheit und Jugend im sozialistischen System erlebt haben. Spätestens seit Jana Hensels Bestseller Zonenkinder (2002) und zahlreichen darauf folgenden Veröffentlichungen ist offensichtlich, dass es zumindest in Deutschland in der jüngeren Generation ein Bestreben gibt, die kommunistische Vergangenheit aus Sicht kindlicher oder adoleszenter Erzähler in häufig autobiografisch gefärbten Texten zu thematisieren. In der tschechischen Gegenwartsliteratur dieser Generation hingegen zeichnet sich ein anderer Trend ab: es steht das Reisen im Mittelpunkt. Viele Romanhandlungen sind im Ausland angesiedelt und wenden sich vom Geschehen im eigenen Land ab. Sie spiegeln jedoch auf andere Art die veränderte gesellschaftliche Situation, denn durch die Erfahrung des Fremden wird implizit ein Blick auf die eigene Gesellschaft geworfen. Der Vergleich beider Literaturen gibt Aufschluss darüber, wie in zwei Ländern des ehemaligen Ostblocks die gesellschaftlichen Veränderungen nach 1989/90 seitens jüngerer Menschen wahrgenommen und literarisiert werden und welche narrativen sowie ästhetischen Strategien hier jeweils in den Vordergrund treten.

Betreuer: Prof. Dr. Helmut Peitsch (Universität Potsdam/Germanistik), Prof. Dr. Alfrun Kliems (HU Berlin/Westslawistik) 

Erfolgreiche Verteitigung der Dissertationsschrift am 24. Januar 2019 an der Universität Potsdam. Mehr lesen

Forschung

Reflexionen des gesellschaftlichen Umbruchs von 1989/90 in den Texten jüngerer deutscher und tschechischer Autoren

Ende des Projektes: Januar 2019

Rainette Lange
Abgeschlossenes assoziiertes Dissertationsprojekt

Das Projekt befasste sich mit einem Vergleich ausgewählter Texte der deutschen und tschechischen Gegenwartsliteratur, die in einem weiter gefassten Sinne die 'Wende' von 1989/90 und den Zusammenbruch des Staatssozialismus sowie seine gesellschaftlichen Folgen thematisieren. Dabei ging es speziell um die Perspektive der jüngeren Generation, d.h. um AutorInnen geboren nach 1970, die lediglich Kindheit und Jugend im sozialistischen System erlebt haben. Spätestens seit Jana Hensels Bestseller Zonenkinder (2002) und zahlreichen darauf folgenden Veröffentlichungen ist offensichtlich, dass es zumindest in Deutschland in der jüngeren Generation ein Bestreben gibt, die kommunistische Vergangenheit aus Sicht kindlicher oder adoleszenter Erzähler in häufig autobiografisch gefärbten Texten zu thematisieren. In der tschechischen Gegenwartsliteratur dieser Generation hingegen zeichnet sich ein anderer Trend ab: es steht das Reisen im Mittelpunkt. Viele Romanhandlungen sind im Ausland angesiedelt und wenden sich vom Geschehen im eigenen Land ab. Sie spiegeln jedoch auf andere Art die veränderte gesellschaftliche Situation, denn durch die Erfahrung des Fremden wird implizit ein Blick auf die eigene Gesellschaft geworfen. Der Vergleich beider Literaturen gibt Aufschluss darüber, wie in zwei Ländern des ehemaligen Ostblocks die gesellschaftlichen Veränderungen nach 1989/90 seitens jüngerer Menschen wahrgenommen und literarisiert werden und welche narrativen sowie ästhetischen Strategien hier jeweils in den Vordergrund treten.

Betreuer: Prof. Dr. Helmut Peitsch (Universität Potsdam/Germanistik), Prof. Dr. Alfrun Kliems (HU Berlin/Westslawistik) 

Erfolgreiche Verteitigung der Dissertationsschrift am 24. Januar 2019 an der Universität Potsdam. Mehr lesen

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