Menschenrechte als politisches und ideologisches Argument im Kalten Krieg, 1961-1975

Thomas Werneke
Abgeschlossenes assoziiertes Dissertationsprojekt

Die These der Dissertation lautete, dass der Erfolg der Menschenrechtssemantik in den 1970er Jahren nicht erklärt werden kann, ohne die politischen und ideologischen Auseinandersetzungen des Kalten Krieges in den 1960er Jahren zu betrachten. Die konflikthaften Diskurse im Kalten Krieg können als ein Katalysator für die Verbreitung von Menschenrechtssemantik in den 1960er Jahren verstanden werden. Menschenrechte wurden von den politischen Akteuren der westlichen Integrationszone als eine neue politische Moral kommuniziert, welche die Welt in ideologische Sphären des Eigenen und des Fremden einordnete. Dabei lösten die Menschenrechte in der internationalen Sprache auch den Begriff der Zivilisation als tragendes Überlegenheitsnarrativ ab, nicht zuletzt wegen dessen Nähe zum Kolonialismus. Nicht mehr technologische und kulturelle, sondern moralische Fortschrittlichkeit stellte den Maßstab dar. Der Aufstieg der Menschenrechtssemantik der 1960er Jahre vollzog sich dabei an einer Schnittstelle zwischen der westlichen Sprache der Moral und westlicher politischer Ideologie. Die reine Unterwerfung der Menschenrechte unter den Antikommunismus kann in den 1960er Jahren daher nicht mehr festgestellt werden. Stattdessen gewannen utopische Konzepte von der Demokratisierung der Welt, wie der Modernisierungsthese, an Bedeutung.

Forschung

Menschenrechte als politisches und ideologisches Argument im Kalten Krieg, 1961-1975

Thomas Werneke
Abgeschlossenes assoziiertes Dissertationsprojekt

Die These der Dissertation lautete, dass der Erfolg der Menschenrechtssemantik in den 1970er Jahren nicht erklärt werden kann, ohne die politischen und ideologischen Auseinandersetzungen des Kalten Krieges in den 1960er Jahren zu betrachten. Die konflikthaften Diskurse im Kalten Krieg können als ein Katalysator für die Verbreitung von Menschenrechtssemantik in den 1960er Jahren verstanden werden. Menschenrechte wurden von den politischen Akteuren der westlichen Integrationszone als eine neue politische Moral kommuniziert, welche die Welt in ideologische Sphären des Eigenen und des Fremden einordnete. Dabei lösten die Menschenrechte in der internationalen Sprache auch den Begriff der Zivilisation als tragendes Überlegenheitsnarrativ ab, nicht zuletzt wegen dessen Nähe zum Kolonialismus. Nicht mehr technologische und kulturelle, sondern moralische Fortschrittlichkeit stellte den Maßstab dar. Der Aufstieg der Menschenrechtssemantik der 1960er Jahre vollzog sich dabei an einer Schnittstelle zwischen der westlichen Sprache der Moral und westlicher politischer Ideologie. Die reine Unterwerfung der Menschenrechte unter den Antikommunismus kann in den 1960er Jahren daher nicht mehr festgestellt werden. Stattdessen gewannen utopische Konzepte von der Demokratisierung der Welt, wie der Modernisierungsthese, an Bedeutung.

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