"Krieg und Frieden im Sozialismus" – Die Jugoslawische Volksarmee und der Zusammenbruch des sozialistischen Jugoslawien

Ende des Projektes: Mai 2018

Robert Lučić
Abgeschlossenes assoziiertes Dissertationsprojekt
Forschungsstipendiat der Leibniz-Gemeinschaft

Das Ziel des Forschungsprojektes war es zu analysieren, wie sich die gesellschaftliche Funktion und das Selbstverständnis der Jugoslawischen Volksarmee und eines großen Teiles ihrer Angehörigen während der jugoslawischen Staatskrise in den 1980er und beginnenden 1990 Jahren veränderten. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich eine einstmals auf den Sozialismus eingeschworene und gesellschaftlich hoch angesehene Zentral-Institution des kommunistischen Regimes zu einem Machtfaktor und militärisch-politischem Instrument der großserbischen Ambitionen Serbiens unter der Führung Slobodan Miloševićs entwickelt.

Die Realisierung des Projektes erfolgte dreier thematischer Komplexe: (i) Macht und Institution: Eine macht- und herrschaftspolitische Analyse soll zeigen, wie die Jugoslawische Volksarmee innerhalb des kommunistischen Gesellschafts- und sozialistischen state-building-Projektes eingebunden war. Gefragt wird dabei nach Wandlungsprozessen aus partei-programmatischen Gründen, aber auch aufgrund institutionsinterner Dynamiken. (ii) Armee und Gesellschaft: Einen zweiten Komplex konstituiert die Frage nach der sozialen Funktion der Volksarmee in der jugoslawischen Gesellschaft. Im Zentrum stehen der Wehrdienst als Teil der sozialen Biographie, die Militärangehörigen als soziale Schicht und die Armee als sozioökonomischer Akteur. Eine Lokalanalyse der serbischen Stadt Valjevo soll zum einen die individuelle Anbindung der Bevölkerung an die dort stationierten Einheiten, zum anderen diese Einheiten selbst in ihrer lokalen Relevanz für die wirtschaftliche Entwicklung in den Blick nehmen. (iii) Konflikt und Krise: Dieser letzte Abschnitt analysiert dann unter Berücksichtigung der makro-, meso- und mikroperspektivischen Darstellungen der vorhergehenden Kapitel die Transformation der Jugoslawischen Volksarmee während der sozialistischen Staatskrise und dem Ausbruch des Krieges 1991.

 

Projektergebnisse:

Erfolgreiche Verteidiung der Promotion am 28. Mai 2018 an der Humboldt-Universität zu Berlin mit "summa cum laude". Die Promotionsarbeit wurde im Gesamtergebnis mit "magna cum laude" bewertet.

Aus seinem Dissertationsprojekt heraus ist die Publikation „Dead heroes and living deserters: the Yugoslav People's Army and the public of Valjevo, Serbia, on the verge of war 1991” entstanden, für die Robert Lučić 2016 mit dem Huttenbach Prize der Association for the Study of Nationalities ausgezeichnet worden ist.

Buchpublikation: Bewegte Fronten. Der Zerfall Jugoslawiens in der serbischen Stadt Valjevo und der Einsatz lokaler Truppen auf den Schlachtfeldern Ostslawoniens (1985 bis 1992), 2020

Forschung

"Krieg und Frieden im Sozialismus" – Die Jugoslawische Volksarmee und der Zusammenbruch des sozialistischen Jugoslawien

Ende des Projektes: Mai 2018

Robert Lučić
Abgeschlossenes assoziiertes Dissertationsprojekt
Forschungsstipendiat der Leibniz-Gemeinschaft

Das Ziel des Forschungsprojektes war es zu analysieren, wie sich die gesellschaftliche Funktion und das Selbstverständnis der Jugoslawischen Volksarmee und eines großen Teiles ihrer Angehörigen während der jugoslawischen Staatskrise in den 1980er und beginnenden 1990 Jahren veränderten. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich eine einstmals auf den Sozialismus eingeschworene und gesellschaftlich hoch angesehene Zentral-Institution des kommunistischen Regimes zu einem Machtfaktor und militärisch-politischem Instrument der großserbischen Ambitionen Serbiens unter der Führung Slobodan Miloševićs entwickelt.

Die Realisierung des Projektes erfolgte dreier thematischer Komplexe: (i) Macht und Institution: Eine macht- und herrschaftspolitische Analyse soll zeigen, wie die Jugoslawische Volksarmee innerhalb des kommunistischen Gesellschafts- und sozialistischen state-building-Projektes eingebunden war. Gefragt wird dabei nach Wandlungsprozessen aus partei-programmatischen Gründen, aber auch aufgrund institutionsinterner Dynamiken. (ii) Armee und Gesellschaft: Einen zweiten Komplex konstituiert die Frage nach der sozialen Funktion der Volksarmee in der jugoslawischen Gesellschaft. Im Zentrum stehen der Wehrdienst als Teil der sozialen Biographie, die Militärangehörigen als soziale Schicht und die Armee als sozioökonomischer Akteur. Eine Lokalanalyse der serbischen Stadt Valjevo soll zum einen die individuelle Anbindung der Bevölkerung an die dort stationierten Einheiten, zum anderen diese Einheiten selbst in ihrer lokalen Relevanz für die wirtschaftliche Entwicklung in den Blick nehmen. (iii) Konflikt und Krise: Dieser letzte Abschnitt analysiert dann unter Berücksichtigung der makro-, meso- und mikroperspektivischen Darstellungen der vorhergehenden Kapitel die Transformation der Jugoslawischen Volksarmee während der sozialistischen Staatskrise und dem Ausbruch des Krieges 1991.

 

Projektergebnisse:

Erfolgreiche Verteidiung der Promotion am 28. Mai 2018 an der Humboldt-Universität zu Berlin mit "summa cum laude". Die Promotionsarbeit wurde im Gesamtergebnis mit "magna cum laude" bewertet.

Aus seinem Dissertationsprojekt heraus ist die Publikation „Dead heroes and living deserters: the Yugoslav People's Army and the public of Valjevo, Serbia, on the verge of war 1991” entstanden, für die Robert Lučić 2016 mit dem Huttenbach Prize der Association for the Study of Nationalities ausgezeichnet worden ist.

Buchpublikation: Bewegte Fronten. Der Zerfall Jugoslawiens in der serbischen Stadt Valjevo und der Einsatz lokaler Truppen auf den Schlachtfeldern Ostslawoniens (1985 bis 1992), 2020

Forschung