Computerisierung der Arbeitswelt: Utopien - Diskurse - Praxen

Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Das Projekt untersuchte vergangene Zukunftsvisionen im Bereich der Erwerbsarbeit. Die Szenarien der 1970er- und 1980er-Jahre reichten hier von der „frohen Botschaft des Tertiären“ über die strategischen Perspektiven, die an die wissenschaftlich-technische Revolution geknüpft wurden, bis hin zum Problem der Arbeitsmigration und das daran gekoppelte Bild menschenleerer Landstriche inmitten Europas. Auf der Grundlage der breit angelegten technikhistorischen Studien zur Geschichte des Computers konzentrierte sich die Untersuchung auf die mediale Konstruktion von Zukunftsbildern und Zukunftsvisionen computerisierter Arbeit. Im Mittelpunkt standen die Erwartungen, die Abwägung von Chancen und Risiken sowie die Utopien, die die Zeitgenossen mit dem Thema der Computerisierung der Arbeit verbanden (etwa papierlose Büros und menschenleere vollautomatisierte Fabriken). Die öffentlichen Debatten, Publikationen, Filme und die Werbung vermittelten dabei ein ambivalentes Bild: zum einen ein optimistisches vom unaufhaltsamen technischen Fortschritt, zum anderen ein kulturpessimistisches von der Herrschaft der Apparate.
Zum Design der Untersuchung gehörte die Analyse gesellschaftlicher Debatten, in denen es um den Stellenwert und die Bedeutung des Computers für die industrielle Entwicklung ging. Welche Hoffnungen, Wünsche oder Ängste wurden mit der Einführung der Computertechnologie in vielen Bereichen der Gesellschaft verbunden? Welche Probleme wurden wahrgenommen, und wie sollten sie gelöst werden? Welche Akteure beteiligten sich an der Debatte um diese neue Technologie? In welcher Weise wurde die Einführung der Mikroelektronik gefördert, behindert oder reguliert? Welche Rolle kam dabei dem Staat zu? Im Ergebnis sollte eine Kulturgeschichte der Zukunftsvisionen computerisierter Arbeit von den 1960ern bis in 1990er-Jahre entstehen, die zeigt, inwieweit sich das Verständnis, die visuelle Darstellung und die von Hoffnungen und Ängsten begleiteten Erwartungen im Zuge der Computerisierung von Arbeit im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts veränderten. Neben den im engeren Sinne zeitgeschichtlichen Erkenntnissen kann das Projekt einen Beitrag zur epochenübergreifenden Frage nach der Geschichte von Zukunftsvorstellungen und Utopien leisten.

 

Projektergebnisse:

Konferenz:
Zeitgeschichte der Informationsgesellschaft vom 11.10. bis 13.10.2012 in Potsdam

Themenheft:
Computerisierung und Informationsgesellschaft gemeinsam herausgegeben mit:
Jürgen Danyel und Jan-Holger Kirsch: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Heft 2/2012, Göttingen 2012

Artikel:
Der Traum vom perfekten Unternehmen. Die Computerisierung der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland (1950er- bis 1980er- Jahre), in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Heft 2/2012, S. 231-256.
mit Jürgen Danyel: Wege in die Digitale Moderne. Computerisierung als gesellschaftlicher Wandel, in: Frank Bösch (Hg.), Geteilte Geschichte. Ost- und Westdeutschland 1970-2000. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, S. 283-320.

Dr. Annette Schuhmann

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Büro: Am Neuen Markt 1, Raum 2.33
Tel.: 0331/28991-19
Fax: 0331/28991-40

E-Mail: schuhmann [at] zzf-potsdam.de

Forschung

Computerisierung der Arbeitswelt: Utopien - Diskurse - Praxen

Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Das Projekt untersuchte vergangene Zukunftsvisionen im Bereich der Erwerbsarbeit. Die Szenarien der 1970er- und 1980er-Jahre reichten hier von der „frohen Botschaft des Tertiären“ über die strategischen Perspektiven, die an die wissenschaftlich-technische Revolution geknüpft wurden, bis hin zum Problem der Arbeitsmigration und das daran gekoppelte Bild menschenleerer Landstriche inmitten Europas. Auf der Grundlage der breit angelegten technikhistorischen Studien zur Geschichte des Computers konzentrierte sich die Untersuchung auf die mediale Konstruktion von Zukunftsbildern und Zukunftsvisionen computerisierter Arbeit. Im Mittelpunkt standen die Erwartungen, die Abwägung von Chancen und Risiken sowie die Utopien, die die Zeitgenossen mit dem Thema der Computerisierung der Arbeit verbanden (etwa papierlose Büros und menschenleere vollautomatisierte Fabriken). Die öffentlichen Debatten, Publikationen, Filme und die Werbung vermittelten dabei ein ambivalentes Bild: zum einen ein optimistisches vom unaufhaltsamen technischen Fortschritt, zum anderen ein kulturpessimistisches von der Herrschaft der Apparate.
Zum Design der Untersuchung gehörte die Analyse gesellschaftlicher Debatten, in denen es um den Stellenwert und die Bedeutung des Computers für die industrielle Entwicklung ging. Welche Hoffnungen, Wünsche oder Ängste wurden mit der Einführung der Computertechnologie in vielen Bereichen der Gesellschaft verbunden? Welche Probleme wurden wahrgenommen, und wie sollten sie gelöst werden? Welche Akteure beteiligten sich an der Debatte um diese neue Technologie? In welcher Weise wurde die Einführung der Mikroelektronik gefördert, behindert oder reguliert? Welche Rolle kam dabei dem Staat zu? Im Ergebnis sollte eine Kulturgeschichte der Zukunftsvisionen computerisierter Arbeit von den 1960ern bis in 1990er-Jahre entstehen, die zeigt, inwieweit sich das Verständnis, die visuelle Darstellung und die von Hoffnungen und Ängsten begleiteten Erwartungen im Zuge der Computerisierung von Arbeit im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts veränderten. Neben den im engeren Sinne zeitgeschichtlichen Erkenntnissen kann das Projekt einen Beitrag zur epochenübergreifenden Frage nach der Geschichte von Zukunftsvorstellungen und Utopien leisten.

 

Projektergebnisse:

Konferenz:
Zeitgeschichte der Informationsgesellschaft vom 11.10. bis 13.10.2012 in Potsdam

Themenheft:
Computerisierung und Informationsgesellschaft gemeinsam herausgegeben mit:
Jürgen Danyel und Jan-Holger Kirsch: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Heft 2/2012, Göttingen 2012

Artikel:
Der Traum vom perfekten Unternehmen. Die Computerisierung der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland (1950er- bis 1980er- Jahre), in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Heft 2/2012, S. 231-256.
mit Jürgen Danyel: Wege in die Digitale Moderne. Computerisierung als gesellschaftlicher Wandel, in: Frank Bösch (Hg.), Geteilte Geschichte. Ost- und Westdeutschland 1970-2000. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, S. 283-320.

Dr. Annette Schuhmann

Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
14467 Potsdam

Büro: Am Neuen Markt 1, Raum 2.33
Tel.: 0331/28991-19
Fax: 0331/28991-40

E-Mail: schuhmann [at] zzf-potsdam.de

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